In Mecklenburg-Vorpommern sind die Preise für Immobilien 2022 weiter gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Markt für Wohnimmobilien 2022“ der Landesbausparkassen (LBS).
15 Städte in Mecklenburg-Vorpommern wurden in der Studie erfasst. Die höchsten Preise für gebrauchte Eigenheime wurden demnach in Rostock verlangt. Der hier am häufigsten genannte Wert für ein freistehendes Ein- oder Zweifamilienhaus liegt bei 500.000 Euro. Das sind 150.000 Euro mehr als noch vor fünf Jahren. Teuer ist es für Hauskäufer auch in Greifswald, Güstrow und Neubrandenburg geworden. Dort liegt der Standardpreis jetzt bei durchschnittlich 340.000 Euro.
„Unser aktueller Kaufpreisspiegel bestätigt den Aufwärtstrend bei den Preisen in den meisten größeren Städten Mecklenburg-Vorpommerns. So sind nicht nur in Rostock die Angebotspreise in den letzten fünf Jahren um über 40 Prozent gestiegen. In Güstrow stiegen die Preise im Vergleichszeitraum um 160.000 Euro, in Greifswald um 110.000 Euro“, erklärt Jens Riemer, Mitglied des Vorstandes der LBS Ost. Das wirke sich auch auf die Preise in den „Speckgürteln“ der Städte aus. So werden in Bad Doberan nahe Rostock durchschnittliche Preise von 400.000 Euro für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser erzielt. Das sind 175.000 Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2017. Allein zum Vorjahr ist hier ein Preisanstieg von 74 Prozent zu verzeichnen.
Es folgen die Städte
- Wismar mit Eigenheimpreisen von 325.000 Euro (+ 175.000 Euro),
- Stralsund mit 300.000 Euro (+ 70.000 Euro),
- Schwerin mit 295.000 Euro (+20.000 Euro) und
- Neustrelitz mit 290.000 Euro (+ 90.000 Euro).
In Boizenburg/Elbe sind die Preise in den letzten fünf Jahren auf 280.000 Euro gestiegen, in Waren/Müritz um 35.000 Euro auf 250.000 Euro. Vergleichsweise günstige Eigenheimpreise findet man in Hagenow mit 230.000 Euro, in Demmin mit 165.000 Euro sowie in Ludwigslust, wo man den Hauskauf bereits mit 160.000 Euro verwirklichen kann.
Wohnungsmarkt in unsicheren Zeiten
Die traditionell starke Nachfrage nach älteren Gebrauchtobjekten wird nach Einschätzung der Immobilienexperten der LBS in allen betrachteten Regionen weiter steigen. Diesem großen Bedarf steht eine regional mittlerweile sehr unterschiedliche Entwicklung des Angebots gegenüber. Im Bundesdurchschnitt belaufen sich die Preiserwartungen für gebrauchte Einfamilienhäuser 2022 auf ein Plus von 6,9 Prozent. Das liegt über der Einschätzung des Vorjahres und würde einen neuen Rekordwert seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2004 darstellen.
Zu den teilweise großen Preissprüngen und fehlenden Baumaterialien kommen regional noch knappe Handwerkerkapazitäten und die explodierenden Energiepreise. Dies dämpft momentan die Nachfrage der privaten Immobilienkäufer. Doch das Angebot an Wohnraum wird infolge des Material- und Fachkräftemangels weiter knapp bleiben. Deshalb erscheint den Experten der LBS eine Beruhigung der Immobilienpreise wahrscheinlicher als ein substanzieller Rückgang. Hinzu kommt, dass die Inflation tendenziell die Immobilienpreise ebenfalls ansteigen lassen könnte.
Hintergrund:
Die Daten stammen aus dem neuesten Preisspiegel der Landesbausparkassen. Er gibt ein umfassendes Bild auf die wichtigsten Zahlen zum Wohnungsmarkt. Grundlage hierfür und die Einschätzungen zur weiteren Marktentwicklung ist eine jährliche Umfrage bei den LBS-Immobiliengesellschaften (LBSI).
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