Räume – ein Spiegel unserer Persönlichkeit & Emotionen

Unser Wentzel Dr. Blog aus den Bereichen:

Henrike Schaefer ist Expertin für Interior Design. Ihr Unternehmen: Henrike Schaefer Finest Detail Räumen ihre Bestimmung im Sinne ihrer Auftraggeber zuzuführen, ist ihre Passion. „Räume sind Rückzugsorte. Als solche schenken sie uns Sicherheit und Geborgenheit. Wir fühlen uns ihnen emotional verbunden. Je stärker dabei die Identifikation, umso größer das Wohlgefühl, die Produktivität, die Kreativität, die Entspannung“, erklärt Schaefer die Bedeutsamkeit von Raumgestaltung und belegt dies mit einem anschaulichen Beispiel: „Eine Familie beauftragte mich, das Zimmer ihres Vaters in einer Pflegeeinrichtung zu gestalten. Ihre Intention: Der Vater sollte sich wohlfühlen und die Familie außerdem Platz für Besuche haben. Ein persönlicher Ort und ein Ort der Begegnung. Die Raumaufteilung, der Schlüssel für soziale Interaktion. Das positive Feedback der Familie hat mich sehr berührt und nicht nur das von der Familie. Auch die Mitarbeiter der Einrichtung lieben den Raum. In einem schönen Ambiente geht die Arbeit viel leichter von der Hand.“ Die emotionale Verbundenheit zu einem Raum wird durch persönliche Gegenstände oder Erbstücke, die eine Geschichte erzählen, nochmals erhöht. Sie können die Atmosphäre in besonderem Maße prägen.

Modern oder lieber rustikal? Unabhängig vom Stil verweist Schaefer auf vier Elemente als Basis einer erfolgreichen Raumgestaltung. Sie betont in diesem Kontext, dass ein Raum ruhig minimalistisch eingerichtet sein kann, vorausgesetzt die vier Elemente harmonieren.

1. Räume mit Licht gestalten, nicht nur hell machen

Licht lenkt den Blick und damit die Aufmerksamkeit des Rezipienten. Es kann helfen, Räume zu strukturieren, zu charakterisieren und besondere Atmosphäre zu erzeugen. Licht steuert außerdem den Tag-Nacht-Rhythmus und wirkt sich entsprechend auf das Immunsystem aus. Es kann aktivierend und motivierend wirken. Entsprechend behutsam sollten Sie mit der Lichtgestaltung umgehen und sie klar für jeden Raum, abhängig von seiner Funktion, definieren. Von der richtigen Beleuchtung am Arbeitsplatz bis hin zur atmosphärischen Beleuchtung und Akzentsetzung in den Wohnräumen. Besonders empfehlenswert sind dimmbare Lichtquellen, da sie unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden. Ein weiterer Tipp von Henrike Schaefer: „Platzieren Sie kleine Lichtquellen wie Tischleuchten, Stehleuchten, Wandleuchten in der unteren Hälfte des Raumes, beschränken Sie sich nicht nur auf ein allgemeines Licht an der Deckenmitte. Letzteres ist eher eine Funktionsleuchte während mehrere Lichtquellen wohnliche Stimmung erzeugen.“

Haben Sie schon mal über die Vorteile von smarter Beleuchtung nachgedacht? Smart Home Technologien wie z.B. Zigbee ermöglichen je nach Anforderung wie Lesen oder Entspannen die Steuerung von Lichtfarben und Helligkeit.

2. Wohlgefühl und Emotionen durch Farbe

Farbe ist ein essenzielles Gestaltungsmittel, um mit einfachen Mitteln eine große Wirkung zu erzielen. Sie hat viel Einfluss auf unser Wohlgefühl, weckt Emotionen und kann besondere Stimmungen erzeugen. Farbwirkung befasst sich mit unbewussten Reaktionen und Emotionen. Auch unser Geschmacksempfinden reagiert auf Farbe.

Entscheidend bei Wandfarben sind die Nuancen. Blau ist nicht gleich Blau. Ein grünstichiger Blauton wie ein Türkis/Aquaton vermittelt einen kühlen Farbeindruck. Graublau hingegen erzeugt eine warme Atmosphäre. „Reine Primärfarben sind als Wandfarbe ungeeignet, da sie immer zu ‚hart‘ erscheinen“, verrät Schaefer weiter. Wichtig bei der Wahl der Wandfarbe ist auch die Lichtsituation sowie die Raumgröße. Bei kleinen Räumen wie einem Gäste-WC kann man mutig sein, z.B. mit einem eher dunklen Farbton. Ein großer Raum wird durch einen dunklen Farbton eher verkleinert. Wenn Sie sich für eine Farbe entschieden haben, ist es empfehlenswert, alle vier Wände raumhoch zu streichen (also bis zu Decke ohne weißen Rand).

Bei Raufaser-Tapete sollten Sie nicht zu dunkle Wandfarben wählen, da sich die Struktur dadurch deutlicher zeigt. „In den wenigsten Fällen ist Weiß als Wandfarbe eine gute Lösung. Das ist verschenktes Gestaltungspotenzial!“

In unserem Beitrag „Wie Farben das Wohngefühl beeinflussen“ berichteten wir bereits über die Bedeutung von Farben. Zur Auffrischung liefern wir einen zusätzlichen Überblick zur Farbpsychologie, zu Farben und zu ihrer Symbolik. Viele der Assoziationen lassen sich dabei auch auf gesellschaftliche Konventionen zurückführen:

Rot:                               Liebe, Leidenschaft, Kraft, Wut

Grün:                            Hoffnung, Wachstum, Frische, Natur

Blau:                             Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit

Weiß:                           Reinheit, Unschuld

Schwarz:                     Tod, Trauer, aber auch Eleganz, Extravaganz

Orange:                       Optimismus, Energie

Gelb:                            Freundlichkeit, Glück

Violett:                        Spiritualität

Rosa:                            Sanftheit, Weiblichkeit

Braun:                          Natürlichkeit, Verlässlichkeit

Grau:                            Gelassenheit, Ruhe

Schaefer berichtet in diesem Zusammenhang, wie Raumgestaltung und Farbgebung auch die Stimmung bei Veranstaltungen prägen können. Als Initiatorin einer Veranstaltungsreihe spielten Teilnehmerinnen ihr zurück, dass ihnen alle Events bislang gut gefallen haben, die Stimmung in der Umgebung mit intensiven Farbkombinationen wie warme Rottöne kombiniert mit pudrigem Rosa und Holzoberflächen besonders hervorzuheben sei. Hier hat die Farbkombination den Teilnehmerinnen eine offene und lockere Stimmung vermittelt

3. Textilien für angenehmes Raumklima und Geborgenheit

Textilien in Räumen erfüllen gleich mehrere Aufgaben. Die Stichworte lauten in diesem Zusammenhang Akustik, Sichtschutz und Wohlgefühl. Textilien sorgen für ein angenehmes Raumklima. Vorhänge und Teppiche stärken zum Beispiel das Gefühl von Geborgenheit. Neben dem ästhetischen Mehrwert fungieren Sie außerdem als Schallschutz sowie klimaregulierend, indem sie z.B. vor starker Sonneneinstrahlung schützen. Weiterer Pluspunkt von Teppichen und Teppichböden: Sie binden in der Luft schwebenden Feinstaub und damit allergieauslösenden Stoffe.

Mit Textilien können Sie gezielt farbliche Akzente setzen. Achten Sie dabei auf ein harmonisches Konzept aller Textilien – von Vorhängen über Wohndecken bis hin zu den Kissen. Auch hier führen die Farben Regie. Ebenso spielen Oberfläche und Struktur eine wichtige Rolle.

4. Organische Formen statt gerader Kanten

Egal ob Couchtisch, Teppich, Sideboard oder Sofa – Schluss mit eckigen Kanten, stattdessen fließende Formen, asymmetrische Muster oder auch gewellte Linien. Organische Formen wirken weich und bringen Ruhe in den Raum. Sie vermitteln ein Gefühl von Natürlichkeit und es wird ihnen nachgesagt, dass sie sich positiv auf das Gemüt auswirken. Dabei können organische Formen und ihre dynamischen Rundungen und kraftvollen Wölbungen mit den unterschiedlichsten Einrichtungsstilen kombiniert werden. Organisches Design orientiert sich an der Natur. Lesen Sie dazu auch gerne unseren Blogartikel zum Thema „Biophilic Design“, der beleuchtet, wie natürliche bzw. naturnahe Konzepte mit Elementen wie Pflanzen, Wasser oder natürlichen Materialien wie Holz und Stein zunehmend bei uns einziehen.

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