Und damit sind nicht irgendwelche Wohnungen gemeint, sondern bezahlbare. An denen mangelt es hierzulande enorm. Rund 700.000 bezahlbare Wohnungen fehlen. Das möchte Bundesbauministerin Geywitz mit dem Mitte letzten Jahres ins Leben gerufenen „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ ändern. Erklärtes Ziel: jährlich 400.000 neue, bedarfsgerechte und klimafreundliche Wohnungen zu schaffen. Darüber hinaus heißt es auf der Website, dass neben den Maßnahmen für Neubau auch im Gebäudebestand „die Potenziale für zusätzlichen Wohnraum gehoben werden“ sollen.
Die Mietpreisbremse
Um den Mietpreis auf einem bezahlbaren Niveau zu halten, gilt bereits seit 2015 die sogenannte Mietpreisbremse, die 2020 noch einmal verschärft und um weitere 5 Jahre verlängert wurde. Auch wenn die Wirksamkeit dieser Maßnahme nach wie vor umstritten ist, soll diese Deckelung doch verhindern, dass die Mieten von Wohnungen ein gewisses Maß überstiegen. Die Mietpreisbremse gilt dabei nicht flächendeckend, sondern fokussiert sich auf Gebiete mit angespannten Wohnungsmärkten. Diese müssen von der jeweiligen Landesregierung durch eine Rechtsverordnung festgelegt werden.
Wie immer bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel. So können Vermieter begründet die Miete stärker anheben, z.B. nach einer umfangreichen Sanierung, einer Modernisierung oder wenn die Vormiete bereits höher war als die ortsübliche Vergleichsmiete.
Explodierende Preise möblierter Wohnungen
Laut einer Auswertung von Immoscout 24 ist der Anteil möblierter Mietwohnungen um 5 Prozentpunkte gestiegen, von 8 % im Jahr 2018 auf 13 % im Jahr 2022. Das berichtete jüngst u.a. die Immobilienzeitung (Ausgabe 10/2023). In Hamburg, München, Berlin, Köln und Frankfurt sei im Schnitt bereits mehr als jede dritte angebotene Mietwohnung möbliert. In der Hauptstadt ist es inzwischen sogar mehr als die Hälfte. Immer mehr Eigentümer setzen auf die Vermietung möblierter Wohnungen und das nicht ohne Grund. Es ist ein klares Rechenexempel! Hier einige Beispiele: Eine 70 qm Wohnung in Berlin kann unter diesen Umständen schon mal 3.500 Euro, eine 55 qm Wohnung in Hamburg 2.000 Euro und eine 80 qm Wohnung in München 3.000 Euro kosten – kalt, wohlgemerkt.
Hintergrund: Bei der Vermietung möblierter Wohnungen kann ein sogenannter Möblierungszuschlag auf die Miete erhoben werden. Dieser ist meistens nicht transparent und von der eigentlichen Miete entkoppelt. Auf diese Weise laufen die Wohnungen unter dem Radar der Mietpreisbremse mit immensen Mietsteigerungen als Folge. Waren ursprünglich möblierte Wohnungen ein weniger verbreitetes Angebot, ausgerichtet für Menschen, die nur temporär in einer Stadt wohnen, haben sich inzwischen möblierte Wohnungen in deutschen Ballungsräumen zu einem wahren Trend entwickelt.
Wie so oft hat alles sein Für und Wider. Des einen Freud ist des anderen Leid. So sind möblierte Wohnungen, wie bereits angedeutet, durchaus ein attraktives Angebot für befristetes Wohnen und in unserer veränderten Arbeitswelt eine willkommene Alternative zu Hotels o.ä., vor allem in großen Städten. Dennoch sorgt dieser Umstand für eine weitere Verknappung von bezahlbarem Wohnraum und damit Verschärfung der ohnehin angespannten Lage. Für die richtige Balance wird der Ruf nach nachhaltigen Reformen immer lauter.
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