Wie von vielen erwartet, hat die EZB am 6. Juni die Absenkung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte verkündet. Zum ersten Mal seit Jahren! Damit fällt der Leitzins auf 4,25 Prozent, wirksam seit dem 12. Juni 2024.
Was folgt aus dieser Zinswende?
Winfried Lux, Prokurist Commercial / Investment bei Wentzel Dr., bemerkt mit Blick auf die Zins-Angebote der Banken, dass diese Zinssenkung nicht auf verfügbare Kundenkonditionen durchschlage. Warum? Lux begründet dies damit, dass die Senkung bereits zuvor eingepreist gewesen sei, die Mechanismen für die Zinshöhe langfristiger Darlehen anders funktionieren. Dennoch sei die Einleitung der Zinswende ein wichtiger psychologischer Schritt und ein positives Signal für alle Marktteilnehmer. Denn:
Mit der Zinswende bricht eine neue Phase an. Auftakt für weitere Zinssenkungen?
„Ob weitere Zinssenkungen erfolgen, ist ungewiss und kurzfristig eher nicht zu erwarten. Das liegt u.a. daran, dass die Zinswende in den USA weiterhin auf sich warten lässt und außerdem das angestrebte Inflationsziel noch nicht erreicht ist.“
Lux bekräftigt in diesem Kontext, dass es eine Niedrigzinsphase von 0 % nicht wieder geben wird. Diese Phase läge hinter uns. Ein Blick in den Rückspiegel sei dabei nicht konstruktiv, vielmehr gelte es, sich auf ein neues Normal einzustellen.
Jetzt die Chance nutzen!
„Historisch gesehen, ist das aktuelle Zinsumfeld durchaus günstig zu bewerten und dank gesunkener Preise lassen sich auch wieder Ankäufe gut darstellen. Die Preise scheinen den unteren Wendepunkt erreicht zu haben, sie stabilisieren sich und ziehen leicht an. Gleiches gilt für die Nachfrage. Die Folge: Das Investitionsklima verbessert sich. Eine Chance, die man nutzen sollte!“