In Hamburg sind die Angebotspreise für Immobilien im zweiten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr je nach Objektart zwischen 12 und 18 Prozent gestiegen. Das geht aus dem Immobilienmarktatlas „Hamburg und Umland“ der LBS hervor.
Die Preise für gebrauchte Häuser in Hamburg sind im untersuchten Zeitraum im Schnitt um 18,5 Prozent gestiegen. Neue Häuser verteuerten sich im Schnitt um 15,3 Prozent. Bestandswohnungen kosteten im Vergleich zum Vorjahr 11,9 Prozent mehr. Für neue Eigentumswohnungen mussten Käuferinnen und Käufer durchschnittlich 13 Prozent mehr bezahlen.
Erwartungsgemäß ergeben sich große preisliche Differenzen zwischen den einzelnen Stadtteilen: Die Preisspanne für Bestandshäuser reicht von 3.384 Euro pro Quadratmeter in Finkenwerder bis zu 14.482 Euro in Harvestehude. Angebote für neue Häuser bewegen sich zwischen 3.814 Euro pro Quadratmeter in Neuenfelde und 11.903 Euro in Nienstedten.
Die günstigsten Wohnungen gibt es in Marmstorf
Die günstigsten Angebote für Bestandswohnungen wurden in Marmstorf mit 3.946 Euro pro Quadratmeter beobachtet, die teuersten in der HafenCity mit 12.498 Euro. Die Preisspanne für neue Wohnungen reicht von 4.591 Euro pro Quadratmeter in Neugraben-Fischbek bis zu 15.821 Euro in Rotherbaum. Der Kleine Grasbrook ist als Stadtteil das erste Mal in der Untersuchung dabei. Die Neubauwohnungen hier sollen im Schnitt 12.527 Euro pro Quadratmeter kosten.
„In den vergangenen Jahren konnten die Preisanstiege noch über die niedrigen Finanzierungszinsen teilweise kompensiert werden. Dieser Effekt nimmt jetzt mehr und mehr ab. Bereits der leichte Anstieg der Bauzinsen um 0,18 Prozentpunkte im Vergleich zum letzten Jahr wirkt sich aus“, kommentiert die LBS die Entwicklung. Konnten Anfang 2021 zu einem Zinssatz von 1,14 Prozent plus 3 Prozent Tilgung auf der Grundlage einer Kaltmiete von 1.260 Euro noch rund 365.000 Euro finanziert werden, fällt die entsprechende Darlehenssumme Anfang 2022 mit 350.000 Euro gut 4 Prozent niedriger aus.
Ausblick: Hamburg weiterhin gefragt
Die Metropolregion Hamburg wird nach Einschätzung der LBS ein begehrter Siedlungsraum bleiben. Sie geht daher von weiteren Preissteigerungen aus, gerade im Bereich der jetzt noch günstigeren Lagen. Ihrer Ansicht nach werden sich Kaufinteressentinnen und -interessenten ihre Wohnträume aber zunehmend in bezahlbaren Randlagen erfüllen.
Weitere Informationen zum LBS-Immobilienmarktatlas:
Auf der Grundlage wissenschaftlicher Analysen des Hamburger Instituts F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH wurden für den LBS-Immobilienmarktatlas 11.146 öffentlich zugängliche Immobilien-Angebote in Hamburg und Umland im zweiten Halbjahr 2021 ausgewertet. Die dargestellten Preise sind jeweils Mittelwerte der Marktpreise. Je nach Lage der Immobilien in den Regionen sind daher Abweichungen nach oben und unten möglich.
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