Es muss nicht immer das Einfamilienhaus sein: 60 Prozent der Deutschen sind offen für alternative Wohnformen. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Wohnen nach Corona“ der PSD Bank Nord eG, für die 1.000 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren befragt wurden.
Junge Menschen wohnen gern gemeinsam
Verschiedene Generationen unter einem Dach, mit Freunden in einer WG oder mehrere Familien benachbart – gemeinsam mit anderen zu leben, ist vor allem für die unter 35-Jährigen eine Option. 78 Prozent von ihnen können sich das vorstellen. Sie würden am liebsten mit engen Freund*innen oder mit Geschwistern zusammenziehen.
Im Alter mit den Kindern und Enkeln zusammenwohnen
Die ältere Generation denkt vor allem an gemeinsames Wohnen mit den erwachsenen Kindern, auch wenn diese schon eine eigene Familie haben. Mit Kindern und Enkeln im selben Haus: Rund ein Viertel aller Deutschen könnte sich diese Wohnform vorstellen. Ebenso viele würden mit engen Freunden zusammenziehen. 17 Prozent könnten sich für das Wohnen mit den eigenen Eltern begeistern, nur 6 Prozent mit den Schwiegereltern.
Wohnen im Gutshaus oder auf dem Resthof
Aber auch ein gemeinsames Projekt mit einer Wohngruppe ist für 17 Prozent der Deutschen attraktiv: Sie würden ein Gutshaus oder einen Resthof gemeinsam mit Gleichgesinnten bewirtschaften oder ein autofreies Wohnprojekt in der Stadt gründen. Der Weg zum Gemeinschaftswohneigentum sollte aus Sicht der Deutschen erleichtert werden: 76 Prozent der Bundesbürger*innen wünschen sich eine Online-Suchbörse, über die sich Kaufinteressierte ein einer Wunschregion zusammenfinden und ein Immobilienprojekt gemeinsam realisieren können.
Zuhause und nicht allein
Von der Koexistenz versprechen sich die Deutschen vor allem gegenseitige Unterstützung. Das ist aus Sicht von 60 Prozent der Befragten der größte Vorzug alternativer Konzepte. Jeder Zweite sieht ein Plus auch darin, dass man mit vertrauten Personen zusammenlebt anstatt in einer fremden Nachbarschaft. Ähnlich vorteilhaft sind aus Sicht der Deutschen die geringeren Wohn- und Lebenshaltungskosten, die entstehen, wenn man sich zusammentut.
Verbunden durch ein gemeinsames Ziel
Zusammenleben mit anderen bedeutet auch, in eine Gemeinschaft eingebunden zu sein: Für 38 Prozent macht das alternative Wohnformen besonders attraktiv. 28 Prozent halten Unterstützung bei der Kinderbetreuung für vorteilhaft, 22 Prozent empfinden ein gemeinsames Ziel, das die Wohngruppe verfolgt, als sehr positiv. Während für die jüngeren Befragten eher die geringeren Kosten ein wichtiges Argument für das Zusammenleben sind, begrüßen die älteren vor allem die gegenseitige Unterstützung.
Mehrere Schultern tragen mehr als eine
In der Gemeinschaft können finanzielle Belastungen oft besser gestemmt werden, Risiken verteilen sich auf mehrere Schultern. „Gemeinsam laufen die Wohnpartner weniger Gefahr, sich mit der Finanzierung zu übernehmen“, erläutert André Thaller, Vorstandsvorsitzender der PSD Bank Nord. „Zugleich werden größere Sprünge möglich. So manches Immobilienprojekt lässt sich erst in Gemeinschaft überhaupt realisieren.“
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