Kurzgefasst: ESG & der Immobilienmarkt

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ESG ­­- drei Buchstaben mit großer Wirkung, auch für den Immobiliensektor: Dabei steht das E für Environmental, d.h. für die ökologische Verantwortung, S für Social, d.h. die soziale Verantwortung und das G für Governance, übersetzt Unternehmensführung. Um der drohenden Klimakrise entgegenzuwirken ist eine ESG-Integration in bestehende als auch in geplante Immobilien mehr als geboten und sie markiert eindeutig einen Wendepunkt, für den Betrieb ebenso wie für den Bau von Gebäuden. Doch dazu später mehr. Blicken wir erst genauer hinter die Bedeutung der Buchstaben.

Umweltfolgen minimieren, soziale Verantwortung übernehmen und eine gute Unternehmensführung sicherstellen! Darum geht es.

Das „E“ zielt vor allem auf die Klimaneutralität von Gebäuden und damit auf ein CO2-reduziertes und ressourcenschonendes Bauen ab. Worum es dabei außerdem geht? Weniger Wasserverbrauch, weniger Müll, eine nachhaltige Materialnutzung im Sinne der Kreislaufwirtschaft und natürlich: die Senkung des Energieverbrauchs sowie die Verwendung erneuerbarer Energien.

Den „S“-Bereich der sozialen Verantwortung zu beleuchten, wird schon schwieriger. Natürlich ist damit die soziale Gerechtigkeit, der Zugang zu Bildung, Gesundheits- und Arbeitnehmerschutz sowie die Einhaltung von ethischen Standards gemeint. Doch was bedeutet das für die Immobilienwirtschaft? Unter die S-Punkte fällt z.B. die finanzielle und auch räumliche Unterstützung sozialer und lokaler Projekte. Außerdem: eine Integration der lokalen Gemeinschaft in die Planung von Bauprojekten sowie die barrierefreie Gestaltung von Gebäuden.

Der Bereich „G“ beleuchtet wiederum die Unternehmensführung von Investoren, Immobilienunternehmen und Bauentwicklern. Wichtige Punkte sind hierbei eine transparente Kommunikation, ein offenes Reporting von Planung und Entwicklung sowie ein sensibler Umgang mit den Bereichen Risiko- und Reputationsmanagement, Aufsichtsstrukturen, Compliance und Korruption.

ESG – die Folgen für Makler und Investoren

Durch ESG sollten Makler bei der Immobilienbewertung auch die technische Nachhaltigkeit einbeziehen. Das impliziert z.B. bei der Auswahl von Käufern und Mietern Kriterien der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes sowie ethische Fragestellungen zu berücksichtigen. Damit Makler hinsichtlich der Komplexität der ESG-Kriterien stets auf dem Laufenden sind, bedarf es dabei einer stetigen Weiterbildung.

In diesem Kontext sollte auch die EU-Taxonomie nicht unerwähnt bleiben. Sie wurde von der EU entwickelt, um für private Bestandshalter wie für Investoren ein einheitliches Klassifizierungssystem für die Bewertung ökologischer Nachhaltigkeit zu schaffen.

Gehört „gläsernen“ Immobilien die Zukunft?

Im Rahmen des ESG-Reportings wurde die Berichterstattungspflicht standardisiert (DIN SPEC ESG-Standards) sowie ein Hauptaugenmerk auf die Datentransparenz hinsichtlich der Nachhaltigkeitsbemühungen gelegt, darunter fällt auch das Monitoring des Energieverbrauchs. Für eine Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, aber auch für die Werterhaltung und -steigerung von Immobilien! Eine gute ESG-Bilanz wirkt sich positiv auf die Bewertung von Immobilien und damit auch auf die Nachfrage aus. Denn eine systematische Datenerfassung hilft das Potenzial für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und damit auch für eine Kostenreduktion sowie eine höhere Rendite besser auszumachen. Schnelles Handeln kann folglich zu Wettbewerbsvorteilen führen.

Zwar sind ESG-Kriterien derzeit noch nicht verbindlich, doch der Ruf nach einer verstärkten Einhaltung wird immer lauter und wie bereits angedeutet dienen die ESG-Kriterien zunehmend als wichtiger Faktor bei der Anlageentscheidung. Gleiches gilt für die EU-Taxonomie, die bereits bei der Offenlegung nachhaltigkeitsbezogener Informationen für Unternehmen, Banken und Versicherungen Berücksichtigung findet.

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