Wie bleibt der Klimaschutz im Gebäudebereich bezahlbar? Und wie kann die Motivation der Eigentümerinnen und Eigentümer gestärkt werden? Hierzu hat der Verband der Privaten Bausparkassen in Zusammenarbeit mit dem Forsa-Institut eine Studie veröffentlicht.
Die repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts zeigt, dass sich 42 Prozent der Deutschen vor einer finanziellen Überforderung durch steigende Energiepreise fürchten. Bei Menschen mit niedrigem Einkommen sind es sogar 66 Prozent. Eine Mehrheit (51 Prozent) ist deshalb der Meinung, dass Wohneigentümerinnen und -eigentümer, Mieterinnen und Mieter sowie der Staat die entstehenden Kosten gemeinsam tragen sollten. Bei der Sanierungspflicht für Wohneigentum ist Deutschland gespalten: 45 Prozent der Befragten unterstützen sie; 49 Prozent lehnen sie ab. Die Befürworterinnen und Befürworter fordern dabei aber eine ausreichende Übergangszeit (84 Prozent) und einen sozialen Ausgleich (81 Prozent).
Hohe Bereitschaft zu energetischen Sanierungsmaßnahmen
Die Bereitschaft zu energetischen Sanierungsmaßnamen an Gebäuden ist in Deutschland groß. 70 Prozent der Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer planen solche für die nächsten Jahre. Von ihnen setzen 80 Prozent auf Photovoltaik und Solarthermie. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Versorgungssicherheit ist es zu verstehen, dass mittlerweile 79 Prozent der Immobilienkäuferinnen und -käufer eine neue Heizungsanlage und eine sichere Energieversorgung für sehr wichtig halten – und für 20 Prozent immerhin für wichtig. Für gut zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) bleibt eine staatliche Förderung für den Einbau wichtig.
Förderprogramme oft unbekannt
Die Förderprogramme zu Energieeffizienz und Energiesparen sind den Deutschen jedoch kaum bekannt. Nur rund ein Viertel fühlt sich sehr gut oder gut informiert, mehr als zwei Drittel (69 Prozent) fühlen sich schlecht informiert. Der geringe Kenntnisstand geht mit der Tatsache einher, dass wiederum mehr als zwei Drittel (70 Prozent) ihre Heiz- und Stromkosten nicht oder nur ungefähr kennen.
„Ohne eine Bauwende gibt es keine Klimawende“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Privaten Bausparkassen, Bernd Hertweck. „Das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreichen wir nur, wenn wir das Sanierungstempo im Gebäudesektor stark beschleunigen.“ Für Wohneigentümer und Mieter habe die Bauwende gravierende Folgen. „Umso wichtiger ist es“, so Hertweck, „dass wir sie auf diesem Weg mitnehmen.“
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