Eigenstrom – Ja oder Nein?

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Eins ist klar, aus Umweltsicht sollte die Antwort immer „Ja“ heißen und das Sonnenlicht zur Stromproduktion genutzt werden. Auch die Verbraucherzentrale plädiert für Photovoltaik-Anlagen als lohnende Investition, auf jeden Fall dann, wenn möglichst viel von dem selbst erzeugten Strom für den Eigenverbrauch genutzt wird. Denn dieser bietet enormes Einsparpotenzial bei den Energiekosten. Oder anders gesagt: Je höher der Eigenverbrauch, desto rentabler die Anlage. Wussten Sie übrigens, dass sich der Eigenverbrauch steigern lässt, wenn der Stromverbrauch in die Produktionszeit fällt, sprich wenn Sie das Einschalten Ihrer Haushaltsgeräte entsprechend timen?

Vorteil Photovoltaik

Höhere Einspeisevergütung, keine Umsatzsteuer mehr, das Aussetzen der Degression, d.h. des Absinkens festgelegter Vergütungssätze bis 2024 sowie weniger Bürokratie lauten einige Gründe, warum sich ein Kauf durchaus rechnen kann. Dazu folgende Details: Seit dem 1. Januar diesen Jahres fällt weder für die Lieferung, für den Erwerb noch für die Installation einer Solaranlage Umsatzsteuer an. Der Vergütungssatz für Hausanlagen (unter 10 Kilowatt Leistung) ist außerdem von ca. 6,24 Cent auf ca. 8,2 Cent pro Kilowattstunde eingespeistem Solarstrom geklettert. Für Anlagen, die den gesamten Strom ins Netz einspeisen, liegt der Satz sogar noch höher (bis 13 Cent pro kWh). Allerdings erspart die PV-Anlage Ihnen dann auch nicht die teure eigene Stromrechnung. Übrigens muss die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht vorab beantragt werden, da der Netzbetreiber gesetzlich zur Stromabnahme verpflichtet ist, eine Anmeldung im Marktstammdatenregister sowie bestimmte technische Eigenschaften der PV-Anlage vorausgesetzt. Dank des neuen EEG werden Solaranlagen zudem nicht nur auf dem Dach, sondern auch auf der Garage oder dem Gartenhaus gefördert – sofern ein Nachweis vorliegt, dass eine Installation auf dem Dach sich nicht empfiehlt. Eine Anlage darf sich dabei eigentlich jede Privatperson und jedes Unternehmen anschaffen. Eigentlich, denn es kommt auf die Wohnverhältnisse (Eigentum oder Miete) sowie auf Fragen des Denkmalschutzes an.

Photovoltaik – Einspeisen oder Eigenbedarf

Selbst erzeugter Strom und damit weniger Energie aus dem Netz senkt zweifelsohne die Kosten. Denn der Strom aus dem Netz beläuft sich auf ein Vielfaches pro Kilowattstunde. Mit Eigenstrom sind Sie autarker und machen sich unabhängig von den steigenden Strompreisen. Wichtig ist, dafür im Vorfeld zu klären, wie hoch Ihr Stromverbrauch und dessen Verteilung über den Tag ist und welche Leistung die PV-Anlage bringt. Der Solarrechner der Verbraucherzentrale NRW liefert zum Beispiel Aufschluss, wieviel Strom Sie aus Ihrer Anlage nutzen können: www.verbraucherzentrale.nrw/solarrechner

Photovoltaik – Die Standortfrage

Zu den Rahmenbedingungen gehören u.a. eine verschattungsfreie Dachfläche mit einer stabilen, asbestfreien Dachdeckung. Optimale Voraussetzungen für eine PV-Anlage ist die Südausrichtung sowie eine Dachneigung von 30 Grad. Weniger oder mehr Neigung kann sich negativ auf den Stromgewinn auswirken. Grundsätzlich empfiehlt es sich, den Standort genau checken zu lassen, denn auch Ost- und Westdächer bieten sich durchaus an, auch wenn sie nicht den maximalen Ertrag erzielen.

Photovoltaik – Die Wirtschaftlichkeit

Unser Tipp für eine Einschätzung, ob sich Ihre Solaranlage rechnet: Nutzen Sie online den Renditerechner der Stiftung Warentext: www.test.de/Photovoltaik-Rechner-1391893-0/

Die Faustformel zur Wirtschaftlichkeitsberechnung einer PV-Anlage lautet: Addieren Sie die Investitionskosten mit den Stromkosten für die Reststromversorgung und ziehen Sie davon Ihre Einnahmen aus der EEG-Einspeisevergütung ab. Das Ergebnis vergleichen Sie mit Ihren aktuellen Stromkosten aus dem öffentlichen Netz.

Photovoltaik – Wichtige Planungsschritte

  1. Prüfung der baulichen Voraussetzungen, am besten mithilfe eines Fachbetriebs
  2. Festlegen der Kriterien für eine Solar-Anlage (u.a. mögliche Anlagengröße, Höhe der Anschaffungskosten, gewünschter Ertrag an Eigenstrom)
  3. Einholen mehrerer Kostenvoranschläge von Fachbetrieben (Achtung: mögliche Fördermittel müssen vor Vertragsunterzeichnung beim Anlagenhersteller oder Installationsbetrieb beantragt und auch bewilligt werden)

Photovoltaik – Mieten oder kaufen?

Kurz gefasst kann man sagen, dass die Miete einer Photovoltaik-Anlage (langfristige Laufzeiten von ca. 15 bis 25 Jahren) mit höheren Kosten verbunden ist als der Kauf, aber auch mit mehr Komfort, denn das persönliche Risiko sowie der Betriebsaufwand werden minimiert. Dafür kommt es zur versprochenen Kostenersparnis mitunter erst am Ende des Mietvertrags. Prüfen Sie folglich im Vorfeld die Vertragsbedingungen ganz genau und erstellen Sie eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, um böse Überraschungen zu vermeiden. Wie beim Kauf beeinflussen letztendlich auch bei der Miete viele Faktoren die Entscheidungsfindung. Ob eine Miete lohnend ist, hängt somit nicht nur von den ökonomischen, sondern auch von den ökologischen und sozialen Zielen ab.

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