Zugeben, es bedarf nicht des Blickes in die Glaskugel, um sich ausmalen zu können, dass die fortschreitende digitale Transformation auch weiterhin unser Wohnen beeinflusst und integrierte Computersysteme sowie innovative Raumkonzepte unser Wohnen zunehmend effizienter und komfortabler gestalten. Stichwort Smart Homes. Sie unterstützen die Vernetzung von Geräten und Haustechnik und ermöglichen Bewohnern, ihre Wohnungen und Häuser von überall zu steuern und zu überwachen. Eine smarte Sache!
Doch es prägen und beeinflussen noch weitere Entwicklungen das Thema Wohnen der Zukunft, eine davon: das Thema Nachhaltigkeit. Bereits in mehreren Blogs, darunter „Eigenstrom – Ja oder nein“ oder „Zukünftig Mieterstrom vereinfachen“, haben wir das Thema beleuchtet, das zum Ziel hat, den Klimawandel einzudämmen, indem Gebäude energieeffizienter, erneuerbare Energien genutzt und Ressourcen geschont werden. In den kommenden Jahren wird die starke Veränderung des bisherigen Status Quos nicht nur Bauunternehmen und Immobilienentwickler, sondern auch Käufer und Eigentümer zu einem Umdenken drängen und besonders herausfordern.
Das Thema Nachhaltigkeit spiegelt sich ebenso in dem Trend des Urban Gardening wider, durch den sich immer mehr Menschen von Lieferketten unabhängig machen, indem sie einen Teil ihres Bedarfs durch Lebensmittel aus dem eigenen Anbau abdecken. Eine logische Antwort auch auf mögliche drohende Rohstoffengpässe.
Sie kennen das Stichwort „Sharing is caring“, das in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnt, dabei werden in der Sharing Economy nicht nur Ressourcen, sondern auch Wohnraum, z.B. Gemeinschaftsräume und Einrichtungen wie Küchen oder Waschmaschinen geteilt. Die Automobilbranche hat es uns längst mit entsprechenden Car-Sharing-Angeboten, die sich in unserer Gesellschaft etabliert haben, vorgemacht.
Mit den steigenden Miet- und Immobilienpreisen wird Raum immer mehr zum Luxusgut und neben den oben beschriebenen Gemeinschaftsräumen flexible Self-Storages als Mikro-Lagerflächen zunehmend gefragter. Denn: Während bislang die durchschnittliche Wohnfläche stetig gestiegen ist, zeichnet sich eine Trendumkehr ab.
Flexibilität ist überhaupt ein wichtiges Trendthema, das sich auf die Arbeitswelt und damit auch auf die Wohngestaltung auswirkt. Ein und derselbe Arbeitgeber bis zur Rente? Früher Normalzustand heute Ausnahme. Menschen wechseln arbeitsbedingt öfter ihren Wohnort oder arbeiten temporär in verschiedenen Städten. Das Thema Home-Office war pandemiebedingt eigentlich als Interimslösung gedacht und hat sich nachhaltig als neues Arbeitsmodell durchgesetzt. Diese Entwicklung beeinflusst wiederum die Gestaltung multifunktionaler Privaträume ebenso wie die von Büroflächen, die geteilten Arbeitsplätzen und hybriden Bürokonzepten neuen Raum geben.
Alle aufgeführten Immobilientrends sind Weichensteller und Antrieb für neue Wohnformen und Wohnkonzepte. Kurz zusammengefasst wird das Wohnen der Zukunft nachhaltiger, smarter, flexibler, gemeinschaftlicher und gesundheitsbewusster.
Nicht vorenthalten möchten wir Ihnen abschließend einige Zahlen, die das Unternehmen PlanRadar für die Immobilienwirtschaft zusammengetragen hat. Sie weisen darauf hin, dass auch wenn der deutsche Immobilienmarkt erstmals seit 2009 im vergangenen Jahr rückläufige Umsatzzahlen verbuchte, nach wie vor rund 7 % des Bruttoinlandsproduktes in den Wohnungsbau fließen. Pro Jahr werden rund 300.000 Wohnungen in Deutschland fertiggestellt. Das macht zuversichtlich, zumal die befürchtete Mega-Rezession bislang nicht eingetreten ist.
Wentzel Dr. – wir sind für Sie da!