Ende Mai bzw. Anfang Juni gab es für Bauzinsen erneut einen leichten Anstieg. Aktuell liegen sie bei ca. 4,2 %. Ist ein Bausparvertrag in der derzeitigen Situation da eine ratsame Alternative? Kurz zum Hintergrund: Ein Bausparvertrag ist ein langfristiger Sparvertrag. Sie zahlen über einen definierten Zeitraum regelmäßig Geld ein und erhalten nach einer bestimmten Laufzeit ein Bauspardarlehen zu festgelegten Konditionen. Das ist besonders dann interessant, wenn zum Zeitpunkt des Abrufs des Bauspardarlehens normale Baukredite viel teurer sind als heute. Da Sie den Zinssatz für die spätere Darlehensphase bereits beim Abschluss des Bausparvertrags bestimmen, kann im Hinblick auf die unsichere Zinsentwicklung der Bausparvertrag durchaus eine empfehlenswerte Anlageform sein.
Letztendlich hängt die Entscheidung für einen Bausparvertrag vor allem von den individuellen finanziellen Zielen und der aktuellen wirtschaftlichen Situation ab. Aus diesem Grund sollte für die beste Lösung in jedem Fall ein Finanzberater konsultiert werden. Generell gibt es, wie eingangs bereits erwähnt, eine Reihe von Pros, aber auch Contras, die im Einzelfall gegeneinander abgewogen werden müssen.
Für einen Bausparvertrag spricht u.a. die Planungssicherheit durch die Absicherung des festen Zinssatzes für das spätere Bauspardarlehen. Zudem werden Bausparverträge in der Regel von staatlich regulierten Bausparkassen angeboten, was eine gewisse zusätzliche Sicherheit impliziert. Außerdem können Sie unter bestimmten Voraussetzungen von staatlichen Fördermöglichkeiten wie z.B. der Wohnungsbauprämie oder der Arbeitnehmer-Sparzulage profitieren.
Zu den Contras eines Bausparvertrags gehört u.a. die niedrige Verzinsung. Bieten andere Anlageformen möglicherweise höhere Renditen als ein Bausparvertrag? Auch die mangelnde Flexibilität durch die längerfristige Geldbindung muss berücksichtigt werden. Das Bausparfenster beträgt im Schnitt 8 bis 10 Jahre. Erst dann können Sie über die Summe (die durchschnittlichen Bausparsummen der Bausparkassen liegen bei rund 80.000 Euro) verfügen. Der Finanzierungsexperte Dr. Klein weist auf seiner Website allerdings darauf hin, dass es die Möglichkeit eines Voraus-Kredits, auch Bausparsofortdarlehen, gibt, wodurch die Ansparphase verlagert wird. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie letztendlich alle möglichen Finanzierungsoptionen mit Unterstützung eines Experten ausloten.
Keine Abnahmepflicht für das Darlehen
Und noch ein Hinweis zum Bausparvertrag: Es besteht keine Abnahmepflicht für das Bauspardarlehen. Lehnen Sie dieses ab, lassen Sie sich das angesparte Geld inklusive Guthabenverzinsung einfach ausbezahlen. Gerade zuteilungsreife Bausparverträge bieten sich in der aktuellen Situation besonders zur Deckung möglicher Modernisierungskosten oder auch für eine Anschlussfinanzierung an.
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