Auch für Bestandsimmobilien gelten künftig strengere Klimaschutzvorgaben. Viele Eigentümerinnen und Eigentümer fragen sich: Lohnt sich eine energetische Sanierung oder ist letztlich der Verkauf des Hauses klüger?
Wer ein Haus der Energieeffizienzklasse G hat, muss dies laut dem Entwurf der EU-Gebäuderichtlinie bis 2030 so sanieren, dass es mindestens der Effizienzklasse F entspricht. Weitere Verordnungen, die Eigentümer zur Sanierung verpflichten, sind zu erwarten, denn Deutschland strebt Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 an. Für viele Eigentümerinnen und Eigentümer könnte das teuer werden.
Welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten beraten Hauseigentümerinnen und -eigentümer dabei, die richtigen Maßnahmen für ihr Gebäude festzulegen. Dazu schauen sie sich das Gebäude vor Ort an, erfassen den energetischen Ist-Zustand und entwickeln Sanierungsvorschläge, die mit den Eigentümerinnen und Eigentümern abgestimmt werden. Das Ergebnis wird in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) festgehalten. Das Gute: Die Erstellung dieses Fahrplans wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert. Eigentümerinnen und Eigentümer erhalten hierfür Zuschüsse von 80 Prozent auf das Beraterhonorar – maximal 1.300 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und maximal 1.700 Euro bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten.
Staatliche Förderung
Wer sich anschließend zur energetischen Sanierung seines Hauses entschließt, kann abermals Förderungen in Anspruch nehmen: Die KfW gewährt hierfür Darlehen und Tilgungszuschüsse von bis zu 75.000 Euro – je nachdem, welche Maßnahmen umgesetzt wurden. Wer zum Beispiel sein Haus zum „Energieeffizienzhaus 40 Erneuerbare-Energien-Klasse“ umbaut, erhält einen Tilgungszuschuss von 50 Prozent auf einen Kredit von maximal 150.000 Euro für die förderfähigen Kosten. Gibt es einen individuellen Sanierungsfahrplan, steigt der Tilgungszuschuss um weitere 5 Prozentpunkte.
Keine Sanierung zum Nulltarif
Zwar ist die staatliche Förderung beträchtlich, aber die Sanierung zum Nulltarif gibt es nicht. Insofern sollten Eigentümerinnen und Eigentümer überlegen, was sie langfristig mit ihrem Haus vorhaben: Soll es im Familienbesitz bleiben, spricht das für eine Sanierung. Wenn aber mittelfristig ohnehin ein Verkauf geplant ist, lohnt sich die Sanierung meist nicht. Denn was nach dem Verkauf mit dem Haus oder dem Grundstück passieren wird, kann niemand vorhersagen. Wer sich unsicher ist, sollte zunächst eine zertifizierte Energieeffizienz-Expertin oder einen Experten konsultieren, um sich beraten zu lassen. Wenn der individuelle Sanierungsfahrplan vorliegt, können auf dessen Basis – und mit Expertenberatung – die richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Haben Sie Fragen zu Ihrem Haus, ihrer Wohnung oder Ihrem Grundstück? Möchten Sie wissen, welches der richtige Zeitpunkt für den Verkauf ist? Wentzel Dr. berät Sie gern