Seit Januar 2022 lag die Förderung der KfW für den Neubau energieeffizienter Gebäude auf Eis. Nun geht es weiter: Ab dem 20.04.2022 können Bauherren wieder Anträge für die Förderung von Neubauten nach dem KfW-40-Standard stellen. Die neue Förderung ist in dieser Form bis zum 31.12.2022 befristet. Insgesamt steht für das Programm ein Budget von 1 Milliarde Euro zur Verfügung.
„KfW-40-Standard“ bedeutet, dass das Gebäude maximal 40 Prozent des Jahresenergiebedarfs hat, der laut Energieeinsparverordnung (EnEV) zulässig ist. Gleichzeitig müssen mindestens 55 Prozent des erforderlichen Energiebedarfs durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Gebäude, die diesen Standard erfüllen, werden als „Energieffizienzhaus 40“ (EH 40) bezeichnet.
Förderpolitik in drei Stufen
Die neue KfW-Förderung für diese Häuser soll in drei Schritten erfolgen. Schritt eins ist der Neustart ab dem 20.04.2022. Hierfür wurden die bisherigen Förderkonditionen angepasst: Die Fördersätze wurden halbiert, damit angesichts des begrenzten Fördervolumens möglichst viele Projekte eine Förderung erhalten können. Dennoch geht das Bundeswirtschaftsministerium davon aus, dass die Mittel schnell ausgeschöpft sein werden.
In einem zweiten Schritt wird die Neubauförderung im Programm „EH40-Nachhaltigkeit“ mit anspruchsvolleren Konditionen fortgeführt. Dieses Programm ermöglicht die Neubauförderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen (QNG). Das QNG-Siegel ist bereits seit Mitte 2021 optionaler Teil der BEG-Förderung und wird in der zweiten Stufe verpflichtend. Damit soll ein Signal für die Neuausrichtung auf nachhaltiges Bauen gesetzt werden.
Als dritter und finaler Schritt ist ab Januar 2023 ein neues umfassendes Programm mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“ vorgesehen. Dieses Programm entwickelt das Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen weiter und wird insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude in den Fokus stellen. Die genauen Konditionen des Programms werden momentan noch erarbeitet.
„Energieverbrauch bei Neubauten senken“
„Ich freue mich sehr, dass die Neubauförderung mit einem Angebot für Wohn- und Nichtwohngebäude bald wieder starten kann“, kommentiert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Pläne. „Das ist eine Maßnahme, um bei Neubauten den Energieverbrauch zu senken. Das Budget ist wie angekündigt auf eine Milliarde Euro begrenzt. Man muss sich darauf einstellen, dass dieses sehr schnell ausgeschöpft sein wird. Um dennoch möglichst vielen Antragstellern eine Förderung zu ermöglichen, haben wir die Fördersätze reduziert. Auch die Förderbedingungen ändern wir: Wir beenden unter anderem einen Anachronismus und fördern künftig nicht mehr den Einbau von Gasheizungen. Das ist politisch allemal angezeigt. Der Neustart der Neubauförderung geht mit einer schrittweisen Neuausrichtung einher. Ziel ist, diese Zug um Zug auf immer mehr Nachhaltigkeit und Effizienz auszurichten. Parallel werden wir prioritär die dringend notwendige Sanierung fördern. Sie ist enorm wichtig, um im Gebäudebereich beim Klimaschutz voranzukommen. Hier gibt es eine sehr erfreuliche hohe Dynamik, die hilft, Energie und Energiekosten zu sparen.“
Nähere Informationen zu den Förderkonditionen
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