Träumen Sie von einem Strandhaus in Spanien, einem hyggeligen Ferienhaus in Dänemark oder einem Apartment im Herzen von Paris? Oder wollen Sie Ihre Ferienimmobilie in Italien verkaufen? Egal ob Kauf oder Verkauf – Immobiliengeschäfte im Ausland sind spannend, aber auch herausfordernd.
Rechtliche Fallstricke geschickt umschiffen
Jedes Land kocht sein eigenes Süppchen. Was in Deutschland vielleicht selbstverständlich ist, kann anderswo völlig anders geregelt sein. Bevor Sie also Nägel mit Köpfen machen, informieren Sie sich gründlich über die lokalen Vorschriften. In manchen Ländern brauchen Ausländer spezielle Genehmigungen, um überhaupt eine Immobilie erwerben zu dürfen.
Ein ortsansässiger Anwalt ist dabei Gold wert. Er kennt die Tücken des lokalen Rechts und sorgt dafür, dass Sie nicht in eine juristische Falle tappen. Verträge in einer Fremdsprache und ohne rechtlichen Beistand zu unterschreiben, wäre ohnehin höchst riskant.
Das liebe Geld: Finanzierung und Steuern
Nicht jede deutsche Bank ist begeistert davon, eine Immobilie im Ausland zu finanzieren. Und ausländische Banken können Bedingungen stellen, die Sie richtig ins Schwitzen bringen. Sie sollten frühzeitig prüfen, ob eine Finanzierung im Ausland oder in Deutschland überhaupt machbar ist.
Wie ein Artikel zum Thema von finanzcheck.de ausführt, kann der benötigte Anteil an Eigenkapital im Ausland deutlich höher sein als in Deutschland. In manchen Fällen kann er sogar bis zu 50% des Kaufpreises betragen. Zudem kann eine Zwischenfinanzierung nötig werden, wenn Sie beispielsweise erst eine Immobilie in Deutschland verkaufen müssen, um die neue im Ausland zu finanzieren. Planen Sie diese Möglichkeit von Anfang an mit ein.
Und dann wären da noch die Steuern. In vielen Ländern werden beim Immobiliengeschäft saftige Steuern fällig. Das kann von der Grunderwerbsteuer bis zur Gewinnsteuer beim Verkauf reichen. Auch der deutsche Fiskus möchte mitverdienen, wenn Sie im Ausland Immobilienbesitz haben. Schlimmstenfalls zahlen Sie sogar Steuern doppelt. Ein Steuerberater mit internationalem Knowhow ist hier Ihr bester Freund.
Währungsrisiken: Wenn der Euro tanzt
Beim Immobilienkauf im Ausland müssen Sie oft in der Landeswährung zahlen. Das birgt ein finanzielles Risiko, denn Wechselkurse sind launisch. Ein starker Euro macht den Kauf günstiger, ein schwacher kann ihn empfindlich verteuern.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich gegen Währungsschwankungen absichern. Viele Finanzdienstleister bieten dafür clevere Lösungen an. So bleiben Sie Herr der Lage, egal wie der Euro-Kurs sich dreht.
Den lokalen Immobilienmarkt verstehen
Jeder Immobilienmarkt hat seine Eigenheiten. Was in Deutschland normal ist, kann anderswo völlig aus der Reihe tanzen. Informieren Sie sich gründlich: Welche Regionen sind angesagt, welche eher nicht? Gibt es saisonale Schwankungen, besonders in Urlaubsgebieten?
Ein einheimischer Makler wird hier natürlich optimal beraten. Er kennt die Marktlage und weiß, wo die Perlen versteckt sind – oder wovon man besser seine Finger lassen sollte.
Instandhaltung aus der Ferne
Besitzen Sie eine Ferienimmobilie im Ausland, stellt sich die Frage: Wer kümmert sich um den tropfenden Wasserhahn oder den verstopften Abfluss, wenn Sie nicht da sind? Eine lokale Hausverwaltung kann hier Wunder wirken. Sie sorgt dafür, dass Ihre Immobilie tipptopp bleibt, auch wenn Sie tausende Kilometer entfernt sind.
Bedenken Sie auch, dass Handwerker und Baustandards im Ausland anders ticken können als daheim. Was in Deutschland selbstverständlich ist, kann anderswo exotisch wirken – und umgekehrt.
Verkauf mit Geduld
Wer seine Auslandsimmobilie verkaufen möchte, sollte einen langen Atem haben. In manchen Ländern kann sich der Verkaufsprozess in die Länge ziehen. Planen Sie also großzügig und rechnen Sie lieber damit, dass es länger dauert als gedacht.
Die richtige Vermarktung ist dabei das A und O. Ein erfahrener lokaler Makler weiß, wie man die Immobilie ins rechte Licht rückt und die richtigen Käufer anspricht.
Kulturelle Feinheiten und Sprachbarrieren
Unterschätzen Sie nicht die Macht der Kultur und Sprache. Was in Deutschland als direkt und effizient gilt, wird anderswo mitunter als unhöflich empfunden. In manchen Ländern ist der persönliche Beziehungsaufbau wichtiger als harte Fakten.
Sollten Sie die Landessprache nicht fließend sprechen, empfiehlt es sich, wichtige Dokumente professionell übersetzen zu lassen und bei Verhandlungen einen Dolmetscher einzusetzen.
Fazit: Gut vorbereitet ins Abenteuer starten
Der Kauf oder Verkauf einer Immobilie im Ausland ist wie eine Expedition in unbekanntes Terrain – aufregend, aber auch herausfordernd. Mit gründlicher Vorbereitung, rechtlicher Absicherung und der Unterstützung von Experten vor Ort können Sie die Risiken minimieren und den Prozess erfolgreich gestalten.