Nachts liegt noch Bodenfrost, tagsüber kann schon T-Shirt-Wetter herrschen: Gerade zum Frühlingsbeginn sind die täglichen Temperaturunterschiede mitunter groß. Doch dieses Jo-Jo-Wetter sollte die eigene Heizstrategie nicht durcheinanderwirbeln.
„Wer die Einstellungen der Heizkörper bei wechselnden Außentemperaturen im Frühling häufig ändert, heizt ineffizient“, sagt Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG). „Gerade bei starken Temperaturschwankungen ist Konstanz gefragt. Das spart Energie und Heizkosten.“ Der Experte erklärt, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher beim Heizen und Lüften achten sollten, wenn der Frühling beginnt.
Lieber konstant heizen
Der Impuls ist verständlich: Viele Menschen reagieren auf stark schwankende Außentemperaturen mit häufigem Auf- und Zudrehen der Heizkörperthermostate. Aber: Dieses Hin und Her kann unnötig viel Energie verbrauchen. „Ein maximal aufgedrehtes Thermostat heizt die Wohnung nicht schneller“, sagt Markus Lau. „Deshalb ist es ratsam, auch an den ersten lauen Frühlingstagen die Heizung tagsüber auf niedriger Stufe zu belassen und nicht ganz abzudrehen. So ist die individuelle Wohlfühltemperatur schnell wieder erreicht, wenn abends die Außentemperaturen stark fallen.“
Daran sollten sich insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner von schlecht gedämmten Bestandsgebäuden oder Altbauwohnungen mit hohen Decken halten. Zu sparsames Heizen bei lauen Tagestemperaturen, kühlt die Wohnungen hier sehr schnell aus. Es kostet dann unnötig viel Energie, die Räume abends wieder zu aufzuwärmen. Übrigens: Auch wer die Wohnung nur für ein paar Stunden verlässt, sollte die Heizung nicht vollständig abschalten, sondern nur etwas herunterdrehen.
Frühlingslüften: häufiger und länger als im Winter
Um Schimmelbildung effektiv vorzubeugen, ist regelmäßiges Lüften auch bei schwankenden Außentemperaturen wichtig. Dabei gilt: idealerweise häufiger und länger lüften. „Im Frühling ist es ratsam, drei- bis viermal pro Tag für jeweils 10 bis 15 Minuten zu lüften, statt nur dreimal für fünf Minuten wie im Winter“, rät Markus Lau. Der Grund: Warme Frühlingsluft enthält mehr Feuchtigkeit. Dadurch dauert es beim Lüften länger, bis sie zusätzliche Feuchtigkeit zum Beispiel aus Bad oder Küche aufnimmt. Wichtig: Die Heizungsventile sollten während des Lüftens immer geschlossen werden.
Gibt es eine ideale Zeit zum Lüften? Der Experte rät: „Um möglichst wenig Raumwärme einzubüßen, sollte nachmittags das letzte Mal gelüftet werden, um noch warme Frühlingsluft hereinzulassen. Das verhindert, dass die Raumtemperatur stark absinkt, wenn nach Sonnenuntergang nur noch kältere Luft von draußen hereinströmt“, sagt Lau. Besser als die Fenster auf Kipp zu stellen, sind Stoß- und Querlüften. So lässt sich schneller die komplette Luft austauschen.
Die optimale Raumtemperatur: 20 Grad Celsius
Die optimale Raumtemperatur liegt laut DVFG bei rund 20 Grad Celsius. Sie lässt sich auf bis zu 16 Grad absenken, wenn niemand daheim ist. Ein Beispiel verdeutlicht das Einsparpotenzial: Die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spart rund sechs Prozent Energie. Bei vier Grad weniger – also der Reduzierung von 20 auf 16 Grad – lassen sich demnach 24 Prozent Energie sparen. Bei den aktuell hohen Energiepreisen lohnt sich das besonders.
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