Immobiliendarlehen könnten 2022 teurer werden. Zu diesem Fazit kommt die Interhyp AG in ihrem aktuellen Zinsbericht. Die Zinsen für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung lagen Anfang Januar bei rund einem Prozent und damit etwa 0,3 Prozentpunkte über den Konditionen vom Jahresanfang 2021. „Der zuletzt durch die neuen Corona-Unsicherheiten gebremste Anstieg bei den Bauzinsen wird im Laufe des Jahres wieder an Fahrt aufnehmen – vor allem, wenn im Frühjahr die Inzidenzen wieder abnehmen und mehr Sicherheit und Zuversicht in die konjunkturelle Entwicklung vorherrscht“, sagt Mirjam Mohr, Interhyp-Vorständin für das Privatkundengeschäft. Kurzfristig halte aber die Unsicherheit durch die neue Omikron-Variante an.
Merklicher Anstieg im zweiten Halbjahr
Im aktuellen Bauzins-Trendbarometer, für das Interhyp monatlich rund zehn Kreditinstitute befragt, erwarten die Expertinnen und Experten in den nächsten Wochen eher gleichbleibende bis leicht steigende Zinsen. Auf Halbjahres- und Jahressicht sind sich alle befragten Institute einig, dass die Bauzinsen steigen werden. Mirjam Mohr: „Mit Blick auf die Zinspolitik, Inflation und Konjunkturentwicklung halten wir 2022 einen weiteren Zinsanstieg bei Immobiliendarlehen für wahrscheinlich. Wir rechnen nicht mit sehr großen Zinssprüngen innerhalb kurzer Zeit. Wir erwarten einen leichten, aber merklichen Anstieg der Bauzinsen im Bereich mehrerer Zehntelprozentpunkte.“
Die Coronapandemie wird laut Interhyp aller Voraussicht nach auch im neuen Jahr die Märkte wie kaum ein anderes Thema beeinflussen – und damit ausschlaggebend dafür sein, zu welchen Konditionen Immobilieninteressentinnen und -interessenten ihr Darlehen aufnehmen können. „Eine anziehende Konjunktur und die hohe Inflation sprechen dafür, dass die Notenbanken ihre Zinspolitik anpassen. Das wird die Zinsen in der Tendenz nach oben ziehen. Die Entwicklung der Pandemie bleibt dabei jedoch eine schwer kalkulierbare Variable“, sagt Mirjam Mohr.
Die Unwägbarkeiten zeigt auch der Blick auf die Renditeentwicklung deutscher Staatsanleihen, die als Orientierungsgröße zur Entwicklung der Bauzinsen gilt. Im Dezember hatten Investoren und Investorinnen vermehrt die Sicherheit der Staatsanleihen gesucht. Die höhere Nachfrage hat die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe vor Weihnachten auf etwa minus 0,35 Prozent gedrückt. Zum Jahreswechsel hat ein zunehmender Optimismus die Renditen nun wieder leicht nach oben gezogen. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, wann sich die Zuversicht stärker durchsetzt und für eine nachhaltige Trendwende am Zinsmarkt sorgt.
Mehr Informationen zur aktuellen und historischen Zinsentwicklung sowie die Einschätzungen der für das Bauzins-Trendbarometer befragten Expertinnen und Experten finden Sie in den Zins-Charts der Interhyp.
Jahresbeginn für den Kassensturz nutzen
Interhyp rät Immobilieninteressentinnen und -interessenten, den Jahresanfang für einen Kassensturz zu nutzen. So können sie herausfinden, wie viel Geld ihnen für eine Immobilienfinanzierung zur Verfügung steht – und welcher maximal mögliche Immobilienkaufpreis sich daraus ergibt. Hierbei helfen auch die Beraterinnen und Berater von Wentzel Dr. gern.
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