Nebenkosten sind Abgaben, die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter von Immobilien gleichermaßen betreffen. Es sind die Zahlungen, die getätigt werden müssen, um die Kosten, die durch Besitz, Instandhaltung und Verwaltung von Immobilien entstehen – also durch Versicherung, Steuern, Reparaturkosten, Wartungsarbeiten, Hausmeister und weitere Posten.
Der Verband „Haus & Grund“ hat nun ein deutschlandweites Ranking erstellt, in dem die durchschnittlichen Belastungen durch Nebenkosten für 100 deutsche Städte abzulesen sind. Um diese Werte vergleichbar zu halten, wurden mit Abgaben für Müll, Abwasser und Grundsteuer drei Werte festgelegt, die jede Eigentümerin und jeder Eigentümer – und somit auch die Mieterinnen und Mieter von Wohnungen – zahlen müssen.
Das Niveau unterscheidet sich deutlich
Das Ergebnis: Das Niveau unterscheidet sich im Städtevergleich erheblich. In der bayrischen Donaustadt Regensburg müssen Menschen im Schnitt 915 Euro an Nebenkosten pro Jahr zahlen. Das ist der günstigste Wert. Dagegen ist Leverkusen im bergischen Land mit 2.046 absoluter Spitzenreiter – Leverkusen ist auch die einzige Stadt, die die Marke von 2.000 Euro knackt.
NRW ist besonders teuer
Es fällt auf, dass Nordrhein-Westfalens Nebenkostenniveau insgesamt sehr hoch ist. Die zweitteuerste Stadt im Ranking ist Moers mit 1.938 Euro, gefolgt von Mönchengladbach mit 1.828 Euro – auch am Niederrhein werden Eigentümerinnen und Eigentümer also empfindlich zur Kasse gebeten. Als vierte Stadt NRWs unter den teuersten fünf befindet sich Witten im Ruhrgebiet mit 1.706 Euro. Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam ist die einzige Stadt außerhalb NRWs auf den hinteren fünf Plätzen (Platz 97 mit 1.718 Euro).
Im Süden ist es günstiger
Günstiger ist es im Süden Deutschlands. In Regenburg sind lediglich 915 Euro an Nebenkosten für Immobilien fällig, gefolgt von den rheinland-pfälzischen Städten Worms (936 Euro), Mainz (958 Euro) und Trier (973 Euro). Diese vier Städte sind die einzigen, in denen unter 1.000 Euro Nebenkosten auf Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien zukommen. Frankfurt am Main komplettiert die günstigsten fünf Städte mit durchschnittlichen 1.002 Euro für Müll, Abwasser und Grundsteuer.
Die größten Veränderungen
22 Städte konnten im Vergleich zum Vorgängerranking vor drei Jahren die Kosten für die Abwasser- und Müllentsorgungsgebühren sowie für die Grundsteuer senken, unter ihnen Bonn (-120 Euro), Nürnberg (-67 Euro) und Düsseldorf (-53 Euro). Für die Bürgerinnen und Bürger aller anderen Städte würden die Nebenkosten für Immobilien insgesamt aber teurer. An der Spitze der Erhöhungen liegen Offenbach (+434 Euro), Mülheim (+239 Euro) und Gelsenkirchen (+203 Euro).
Auf einen Blick
Die fünf günstigsten Städte
- Regensburg: 915 Euro
- Worms: 936 Euro
- Mainz: 958 Euro
- Trier: 973 Euro
- Frankfurt am Main: 1.002 Euro
Die fünf teuersten Städte
- Witten: 1.706 Euro
- Potsdam: 1.718 Euro
- Mönchengladbach: 1.828 Euro
- Moers: 1.938 Euro
- Leverkusen: 2.046 Euro